Angermünder FC - Schönower SV 1 : 2 (0:0)
Tore: 1:0 Nitsch (69.), 1:1 Szmulski (76), 1:2 Szmulski (83.)
Spielbericht Märkische Oderzeitung vom 14.08.2012
Angermünde (MOZ) Gleich am ersten Spieltag hatten die Spielplangestalter ein ost- uckermärkisches Derby angesetzt
– wie im Vorjahr hatte der Aufsteiger Heimrecht. Gelang den Heinersdorfern vor zwölf Monaten ein Erfolg gegen Grünow, musste der AFC diesmal ein 1:2 gegen die etablierte Landesklasse-Vertretung aus Schönow hinnehmen. Aber der HSV stieg schließlich am Ende der Saison ab – vielleicht ist die knappe Niederlage für die Angermünder gar nicht so ein schlechtes Omen.
Auf alle Fälle wäre sie vermeidbar gewesen. Dafür legte vor allem eine gute Defensivabteilung, die länger als eine Stunde sehr ordentlich funktionierte, die Grundlage. Die Gäste wussten mit dem AFC-Abwehrbollwerk nicht viel anzufangen. Auch Jürgen Bogs, Coach des Staffelrivalen Zehdenick und noch bis vor wenigen Monaten Verantwortlicher beim SSV, wunderte sich über die geringe Durchschlagskraft seines ehemaligen Teams.
Tino Stolzenburg traf per Kopf aus Nahdistanz nur das Außennetz (6.). Dann vertendelte Schönows Neu-Libero Maik Grambauer leichtfertig den Ball als letzter Mann – Igor Medaer lief mit dem Ball allein auf Keeper Roland Galinski zu, doch der machte die Chance zunichte (9.). Auf der Gegenseite drosch Sebastian Koch einen direkten Freistoß aus 18 Metern in die Mauer (10.).
Mehr als 20 Minuten gab es danach auf beiden Seiten keine gute Torchance. Dann köpfte Ylber Troni übers AFC-Gebälk (34.), Oliver Boches Freistoß segelte auf der Gegenseite knapp übers Tor (36.), ehe die Schönower endlich mal durch Christian Paluch bis zur Grundlinie vorstießen – seine Flanke geriet allerdings viel zu lang.
Dem torlosen ersten Abschnitt sollten zweite 45 Minuten folgen, die zumindest in einigen Passagen Derbycharakter trugen. Als Christopher Regorius fast von der Seitenaus-Linie abzog, hätte er Keeper Valtentin Salwasser beinahe überrascht
(49.). Eine nächste Regorius-Eingabe fischte der Schlussmann sicher weg (51.). Die Schönower zeigten sich jetzt aber deutlich druckvoller. Dann kam der Gastgeber auch mal wieder in den gegnerischen Strafraum – Igor Medaer klammerte Tony Franke beim Schussversuch und der sehr gute Referee Ronny Schabanowski zeigte auf den „Punkt“: Kapitän Robert Schön scheiterte jedoch an Galinski (62.).
Aber der Aufsteiger zeigte sich kaum geschockt, setzte nach, doch Paul Bittner fand bei seinem Versuch aus Nahdistanz wiederum in Galinski seinen Meister (65.). Vier Minuten später schlug es aber doch beim SSV ein: Mit einem großartigen Solo tankte sich Neuzugang Bryan Nitsch bis in den Strafraum durch und setzte das Leder präzise
ins entlegene Eck – 1:0 (69.).
Nun waren die Schönower gefordert. Und der AFC musste versuchen, die wertvollen Punkte zu sichern. Ein Querschläger von Franke prallte fast ins eigene Tor (75.) – die Nervosität stieg. Auch bei Christoph Wolf, dessen Kopfballabwehr missglückte. Der Ball kam zu Dariusz Szmulski, der das Leder technisch gekonnt via Innenpfosten zum 1:1 ins Angermünder Tor setzte (76.). Nur rund 100 Sekunden später besaß der Torschütze den nächsten „Riesen“: Libero Mathias Schentke blockte im letzten Moment den Schuss. Doch dann gelang Medaer fast von der linken Eckfahne eine super Flanke, Szmulski stieg am Torraum am höchsten und köpfte zum 1:2 ein (83.).
„Ende gut – alles gut“, lautete das Fazit von SSV-Coach Thomas Natter nach dem Abpfiff. Mit der Vorstellung seines Teams war er dagegen alles andere als einverstanden. Sogar das Wort „Grottenkick“ vermied er nicht.
Fast wortlos nahm sein AFC-Kollege Thomas Bönisch die letztlich unglückliche Niederlage zur Kenntnis. „Uns ist ein Tor gelungen“, gewann er der Partie den positivsten Fakt ab. Und es würden ja noch 29 Spiele ausstehen, in denen es auch die erhofften Punkte geben wird.
Für beide Teams gibt es am nächsten Spieltag – nachdem die erste Runde im Kreispokal absolviert ist – schwierige Aufgaben gegen Barnimer Kontrahenten: Der Aufsteiger aus Angermünde muss zu den starken Klosterfeldern, Schönow empfängt die Britzer, die zum Auftakt viermal gegen Pinnow trafen.
Jörg Matthies (MOZ)
AFC: Salwasser, Schentke, Wolf (79. Retzlaff), Schuchert, Bittner, Franke, Kreusch (46. Nitsch), Boche, Schön, Kohn, Riegel (68. Lange);
SSV: Galinski, Discher, Grambauer, Regorius (72. Sieg), Paluch (76. Jung), Koch, Szmulski, Medaer, Troni, Stolzenburg (66. Rischewski), Steffini.