fuss 2017

Landesligasaison 08/09 Schönower SV

Ende gut, alles gut- der Schönower SV durchlief eine Saison im Wechselbad der Gefühle

Am Ende der zweiten Landesligasaison stand für den einzigen Vertreter der Ostuckermark ein elfter Tabellenplatz zu Buche. Nach einem sehr beachtlichen achten Platz zur Halbserie rutschte man in der zweiten Saisonhälfte noch drei Ränge nach unten. Bis auf Torhüter Rainer Kühnel, der vor Saisonbeginn vom Heinersdorfer SV zu den Schönowern stieß, spielte der SSV mit demselben Kader, welcher bereits ein Jahr zuvor als Aufsteiger souverän die Klasse gehalten hatte.

 

Vor allem in der ersten Saisonhälfte machte der SSV oft Nägel mit Köpfen. Speziell oder gerade die Spiele gegen Mitkonkurrenten gegen den Abstieg wurden siegreich gestaltet. Dem 2:1 Auftaktsieg gegen Zehdenick folgte die unglückliche Niederlage in der Nachspielzeit in Seelow und das 1:5 Debakel daheim gegen Aufsteiger Werder. Doch der folgende 2:1 Auswärtssieg  gegen das damalige Schlußlicht Bernau am vierten Spieltag läutete einen goldenen September für die Uckermärker ein. Es gelangen vier Siege in Folge, darunter der sensationelle 3:2 Auswärtssieg beim späteren BBL-Aufsteiger Stahl Brandenburg nach 0:2 Rückstand zur Halbzeit. Auch die teils deftigen Auswärtsklatschen (  jeweils  0:5 gegen Rüdersdorf und Neuruppin )  störten da noch wenig, weil gegen Babelsberg ein weiterer 1:0 Heimsieg gelang. Der Knackpunkt der Saison wohl die Heimniederlage gegen Velten. Weniger die 1:4 Niederlage- wohl mehr die zwei Feldverweise gegen den SSV in dieser Begegnung lösten eine Lawine  aus, die die Schönower bis zum Saisonende kaum aufhalten  konnten- akute Personalprobleme. Als man zum Halbserienabschluss in Marienwerder antrat, lief sogar Stammkeeper  Skara neunzig Minuten als Sturmspitze auf … Ohne Wechselspieler gelang dennoch in Unterzahl (nach Rot für Koch)  mit einem Kraftakt ein hochwichtiger 1:0 Auswärtssieg, der die nötige Luft zum Tabellenkeller schaffte. Sieben Siegen standen acht Niederlagen zur Halbserie gegenüber, die Uckermärker als einziges Team der Staffel ohne Punkteteilung. Der Start zur zweiten Hälfte verlief sehr schwerfällig und holprig. Den Niederlagen daheim gegen Seelow ( 0:1)  und in Werder (2:3) folgte ein überzeugendes 3:0 gegen Bernau, ehe es eine 2:3 Niederlage gegen Absteiger Nauen setzte.  Nicht nur in dieser Begegnung fühlten sich die Uckermärker benachteiligt. ,,Sicher sollte man nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt, doch was manche Referees zum Teil an fragwürdigen Urteilen  gegen unsere Mannschaft fällten, überschritt zuweilen das Maß an Erträglichem. Zum Glück beeinflussten diese Entscheidungen die sportliche Wertung nicht so sehr, dass sie uns zum Verhängnis wurden “ so Trainer Marcus Erben, einer der beiden Mannschaftsverantwortlichen mit einem kurzen Fazit. ,, Auf diesen Punkt  müssen und werden wir in der neuen Serie unser Hauptaugenmerk legen- 64 (!) Gelbe; 8 Rot/Gelbe und 5 Rote Karten sind kaum darstell- noch vertretbar“ so noch einmal der Trainer. Eben diese Undiszipliniertheiten waren wohl eine der Hauptursachen, dass eine Stammformation der Uckermärker in der zweiten Saisonhälfte ein Wunschtraum blieb und der 14. Tabellenplatz bedrohlich nahe rückte. Dieser hätte bei Abstieg eines Brandenburg-Vertreters aus der Oberliga die Abstiegsrelegation bedeutet. Letztlich gelang die sportliche Rettung durch eine Serie von fünf Spielen ohne Niederlage zum Ende der Rückrunde. Daheim und Auswärts punkteten die Schönower fast gleich. 18 Heimpunkten (Platz 12 in der Liga- Wertung)  stehen 15 Zähler (Platz 11 )  auf des Gegners Platz gegenüber. Neben Marienwerder( 16 Treffer) erzielten die Schönower mit 19 die wenigsten Heimtore. In der Fremde dagegen landete man kurioserweise mit 26 Treffern auf Rang 5. ,,Ein letztendlich noch besseres Abschneiden verhinderte unser teilweise anfängerhaftes Defensivverhalten- dort schluckten wir einfach zu viele billige Gegentreffer“ so der andere verantwortliche Trainer Thomas Natter. Fürwahr die kassierten 70 Gegentreffer wurden nur noch von Rathenow und den beiden Absteigern Nauen und Zehdenick übertroffen.  23 aufgebotene Akteure stehen in der Saisonstatistik, kein Spieler absolvierte alle Begegnungen. Die im Schnitt 150 Zuschauern zu den Heimspielen bedeuten Platz 6 in der Zuschauergunst. Krösus hier Stahl Brandenburg mit gut 250 im Schnitt pro Heimspiel. Interessant die Punktebilanz des SSV gegen die Konkurrenz. Während gegen die Top-Five der Tabelle lediglich 5 Punkte heraussprangen ( vier davon gegen Brandenburg) wurden gegen die letzten Fünf der Tabelle immerhin 19 Zähler erspielt- es war der Grundstein zum Klassenerhalt. In einigen außergewöhnlichen Begegnungen war der SSV ebenfalls mit von der Partie. So bei der 1:7 Klatsche in Rathenow oder beim ,,denkwürdigem“ 3:3 in Finow , als es 5 Feldverweise ( 3x SSV ; 2x Finow) und vier (!) Elfmeter hagelte. Viel zu oft zeigten die Schönower ihre zwei Gesichter in dieser Saison. Überzeugenden  Auftritten  folgten zu oft enttäuschende Vorstellungen sowohl daheim wie auch auswärts. Dies allein nur auf die personell angespannte Situation zu schieben, wäre wohl zu einfach.

Betrachtet man die anstehende Saison, so erfolgt ein Umbruch, um nicht zu sagen ein Neuaufbau im Schönower Lager. Torjäger Krüger zog es zum Ligakontrahenten Marienwerder, Stein will sein Glück beim FC Schwedt eine Klasse höher in der Brandenburg-Liga versuchen. Retzlaff wechselte studienbedingt  zum Aufsteiger Potsdamer Kickers, die Routiniers  Skara und Krause beenden altersbedingt ihre Laufbahn. Bereits in der Saison verlor der SSV mit Dzinic und Klatt weitere Akteure. Inwieweit Stürmer Suckow nach einer komplizierten Knieoperation überhaupt noch einmal die Stiefel  schnüren kann,  hängt wohl mehr als am seidenen Faden.  Acht Abgänge stellen sicher eine schwere Hypothek dar  doch Bange machen gilt nicht beim ,,Underdog“ der Landesliga. Inwieweit die bisher feststehenden Zugänge A. Krukenberg (City Schwedt), M. Schentke (AFC) und Chr. Paluch (Grünow ) die Lücken schließen können, muss man abwarten. Nicht nur den Schönowern ( siehe auch FC Schwedt) fällt es von Jahr zu Jahr schwerer in der hiesigen Region Spieler zu finden die sich ,,quälen“ wollen und können und zudem das qualitative Rüstzeug besitzen  in den  entsprechenden Spielklassen zu bestehen. Seit Anfang Juli befindet sich die Elf im Vorbereitungstraining, um sich den Schliff für die anstehende Landesligasaison zu holen. Doch wer den SSV kennt, kann sich sicher sein, dass es auch diesmal gelingen wird ein Elf ins Rennen zu schicken, die für die ein oder andere Überraschung sorgen wird.

Einsätze/Tore während der Saison :

Retzlaff 29/1-Koch 26/1-Krause 26/0-Steffini 26/0-Stein 25/5-Troni 23/7-Suckow 23/2-Rischewski 22/0-Krüger 21/17-Oppelt 20/1-Skara 19/0-Zimmermann 18/6-Regorius 18/1-Sieg 17/1-Kühnel 13/0-Schütze 11/1-Dzinic 8/1-Klatt 8/0-Koschel 7/1-Bormann 5/0-Discher 2/0-T.Stolzenburg 1/0-Gutt 1/0

Heimbilanz :        5 Siege-3 Unentschieden-7 Niederlagen        19:27 Tore    18 Punkte

Höchster Sieg :    3:0 gegen Bernau

Höchste NL    :    1:5 gegen Werder

Auswärts  :          4 Siege – 3 Unentschieden- 8 Niederlagen     26:43 Tore    15 Punkte

Höchster Sieg :    jeweils 3:2 in Brandenburg und Wittenberge

Höchste NL :       1 : 7 in Rathenow

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.